Selbstgerechtigkeit bezeichnet eine Einstellung, bei der Individuen glauben, sie seien moralisch überlegen. Diese Haltung äußert sich häufig in einem starren Wertesystem, das das eigene Handeln als besser bewertet als das der anderen. Oft wird dies im Vergleich zum Verhalten des sozialen Umfelds sichtbar, und es wird eine abwertende Ansicht über Andersdenkende eingenommen. In Diskussionen zeigt sich Selbstgerechtigkeit durch eine unflexible Argumentationsweise, in der die eigene Meinung als einzig wahre dargestellt wird. Beispiele für Selbstgerechtigkeit finden sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen, etwa in politischen Debatten oder sozialen Bewegungen, wo die Mitglieder tendenziell ihre eigenen ethischen Standards über die anderer stellen. Definitionen von Selbstgerechtigkeit in der Kultur oder in Wörterbüchern heben diese einseitige Sichtweise hervor, welche es den Betroffenen erschwert, andere Perspektiven nachzuvollziehen. Die Folgen sind meist Konflikte und eine polarisierten Gesellschaft, in der der Austausch von Ideen und Sichtweisen behindert wird.
Definition: Selbstgerecht und ihre Merkmale
Die Bedeutung von selbstgerecht erstreckt sich über verschiedene Dimensionen der menschlichen Interaktion und Wahrnehmung. Menschen, die als selbstgerecht wahrgenommen werden, nehmen oft eine moralisch überlegene Haltung ein und sind überzeugt von ihren eigenen Werten. Diese Überzeugung führt häufig zu einem Vergleich mit den Verhaltensweisen und dem Habitus anderer Individuen, was in abwertenden Urteilen mündet. Selbstgerechtigkeit ist geprägt von einer dogmatischen Sichtweise, bei der die eigene Meinung als unfehlbar erachtet wird. Solche Personen zeigen oft Überheblichkeit in ihrem Umgang mit Kritik und tun sich schwer, alternative Perspektiven zu akzeptieren. Ihre Sitten und sozialen Normen werden dabei nicht hinterfragt; stattdessen wird eine starre Haltung eingenommen, die jede Form von Reflexion ausschließt. Diese Merkmale verdeutlichen, wie Selbstgerechtigkeit das soziale Miteinander beeinträchtigen kann und zu isolierenden Verhaltensweisen führt, die den Dialog und die gegenseitige Verständigung erschweren.
Die Illusion der eigenen Unfehlbarkeit
Die Überzeugung von der eigenen Unfehlbarkeit ist eine weit verbreitete Illusion, die Menschen dazu verleitet, ihre Sichtweisen und Entscheidungen als moralisch und sittlich überlegen zu erachten. In diesem Habitus der Selbstgerechtigkeit wird das individuelle Wissen oft nicht hinterfragt, was zu fehlerhaften Denkweisen führt. Diese Mechanismen der Selbstbestimmung hindern viele daran, ihre eigenen Fehler zu erkennen und reflektierte Erkenntnisse zu gewinnen. Sören Kierkegaard und Friedrich Nietzsche kritisierten in ihren Werken die Neigung des Menschen, sich über andere zu stellen, während Arthur Schopenhauer das Feingefühl für Differenzen als elementar erachtete. Im Vergleich zu Individualisten, die bereit sind, ihre Immobilien zu hinterfragen, sind selbstgerechte Menschen oft unempfindlich gegenüber den Argumentationen anderer. Gehlbach beschreibt, wie diese Denkweisen die Wahrnehmung verzerren und die Fähigkeit zur Empathie beeinträchtigen. Die Illusion der Unfehlbarkeit führt dazu, dass Menschen in ihren Überzeugungen verharren und glauben, dass ihre Sichtweise die einzig richtige ist, ohne die eigene Position und die Ansichten anderer ernsthaft zu prüfen. Dies erschwert nicht nur persönliche Entwicklungen, sondern auch das Verständnis für die Vielfalt menschlicher Perspektiven.
Selbstgerechtigkeit und mangelnde Selbstkritik
Mangelnde Selbstkritik ist ein kennzeichnendes Merkmal von Selbstgerechtigkeit, das oft in einem Vergleich zu anderen stärker ausgeprägt wird. Menschen, die sich als moralisch überlegen empfinden, zeigen häufig eine ausgeprägte Arroganz und eine Resistenz gegenüber Kritik. Sie sehen sich in ihrer moralischen Geradlinigkeit bestätigt, während sie gleichzeitig wichtigen Aspekten der Selbstreflexion ausweichen. Diese Haltung ist nicht nur aus einer psychologischen Perspektive problematisch, sondern auch aus einer philosophischen Sicht, wo Respekt für andere Meinungen als essenziell gilt.
Religiöse und literarische Perspektiven verdeutlichen, dass selbstgerechte Menschen oft in der Illusion ihrer eigenen Unfehlbarkeit gefangen sind. Die Etymologie des Begriffs verdeutlicht zudem die tief verwurzelten kulturellen Ansprüche an Rechtschaffenheit. Selbstvertrauen verwandelt sich in eine gefährliche Komponente, wenn es nicht durch Selbstkritik ausgeglichen wird. Ohne die Bereitschaft zur Selbstreflexion bleibt die selbstgerechte Haltung bestehen und vergiftet die zwischenmenschlichen Beziehungen. In der Folge wird der Zugang zu neuer Einsicht und Entwicklung aus psychologischer Sicht erschwert.

