Frankreichs Überseegebiet Neukaledonien ist erneut Schauplatz schwerer Unruhen. Bei den jüngsten Ausschreitungen kam ein weiterer Mensch ums Leben, und die Regierung hat den Ausnahmezustand verhängt. Die Unruhen sind Ausdruck der angespannten politischen Lage, die durch die geplante Verfassungsreform und das Streben nach Autonomie der Ureinwohner, den Kanaken, verschärft wird.
Seit den Ausschreitungen vor einer Woche sind insgesamt sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung in Paris reagierte auf die Eskalation, indem sie weitere 1000 Einsatzkräfte in das Gebiet schickte. Die geplante Verfassungsreform, die zu den Unruhen geführt hat, stößt bei Teilen der Bevölkerung auf Widerstand. Insbesondere die Forderungen der Ureinwohner nach mehr Autonomie und Unabhängigkeit sorgen für Spannungen.
Die Autonomie von Neukaledonien besteht seit dem Abkommen von Nouméa im Jahr 1998, das zwischen Paris und den politischen Vertretern der Kanaken geschlossen wurde. Doch die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Einigung von damals nicht ausreicht, um die politischen Spannungen dauerhaft zu lösen. Paris signalisiert Bereitschaft, ein neues Abkommen zu schließen, um die Situation zu beruhigen und den Konfliktfrieden zu wahren. Die Unruhen in Neukaledonien spiegeln die anhaltenden Unstimmigkeiten zwischen den Ureinwohnern und der französischen Regierung wider, und lassen die Sorge vor weiteren gewaltsamen Auseinandersetzungen wachsen.