Die Stadt Assur war für die Assyrer von großer Bedeutung und stellte sowohl ein politisches als auch ein religiöses Zentrum des Neuassyrischen Reiches dar. Sie war der Wohnsitz des Assur-Gottes, der als Schutzpatron des Reiches verehrt wurde, und bildete ein zentrales Kultzentrum im alten Orient. Die Assyrer waren überzeugt, dass ihre militärischen Expeditionen, die bis nach Ägypten und in benachbarte Gebiete wie Iran, Türkei, Syrien und die arabische Halbinsel reichten, durch die Unterstützung ihres Gottes gesegnet waren. Dadurch hatte Assur nicht nur geografische, sondern auch symbolische Bedeutung, da sie als Zeichen der göttlichen Legitimität der assyrischen Herrscher galt. Auch die königlichen Gräber in dieser Stadt und die zentrale Rolle des Tigris für die Region trugen zur Stärkung ihrer religiösen und kulturellen Identität bei. Zudem wird Assur auch in der Bibel erwähnt, was die historische Bedeutung der Stadt im Kontext Vorderasiens weiter unterstreicht.
Entwicklung des Neuassyrischen Reiches
Im Neuassyrischen Reich, das seinen Höhepunkt unter Königen wie Tiglat-Pileser III. und Aššurnasirpal II. erreichte, war die alte assyrische Hauptstadt Assur ein zentraler Verwaltungsstandort. Der Verwaltungsaufbau umfasste eine effiziente Gliederung in Provinzen, die von assyrischen Gouverneuren geleitet wurden. Diese Gouverneure sorgten nicht nur für die Aufrechterhaltung von Ordnung, sondern hatten auch großen Einfluss auf die regionalen Wirtschaften, die durch die Expansion des Weltreichs geprägt waren. Die politische Stabilität der Dynastie wurde durch militärische Eroberungen, einschließlich der Unterwerfung von Babylonien, gefestigt. Das Klima der Zeit, geprägt von technologischen und medizinischen Fortschritten, beeinflusste die Lebensweise der Assyrer stark und hatte weitreichende politische Konsequenzen. Zukünftige Prognosen über den Einfluss dieser Entwicklungen auf die Region wurden von Wissenschaftlern wie Ashish Sinha von der California State University in der Fachzeitschrift Science Advances diskutiert.
Archäologische Bedeutung der Stadt Assur
Die historische Stadt Aššur, gelegen im Norden Irak am Tigris, war das Herz des assyrischen Reiches und ist von unschätzbarem archäologischen Wert. Unter Schamschi-Addu I. begann die Bautätigkeit, die die Stadt geprägt hat. Bedeutende Funde wie der Alte Palast, die Aššur-Enlil-Zikkurat und der Aššur-Tempel belegen die architektonische Ordnung und das Selbstverständnis des assyrischen Königtums. Die zentrale Rolle des Hohepriesters und des Gottes Assurs zeigt sich in den Grabungen. Irakische Archäologen sowie deutsche Ausgräber haben in ihren Pilotprojekten wertvolle Siedlungsschichten ab 2500 v.Chr. dokumentiert, die die Entwicklung der Stadt bis zur Zeitenwende aufzeigen. Diese Entdeckungen unterstreichen die Bedeutung von Assur als kulturelle und religiöse Hochburg der Assyrer.
Bauwerke und Kultur der alten Hauptstadt
Die alte assyrische Hauptstadt Assur war ein Zentrum des assyrischen Reiches im Alten Orient und spielte eine entscheidende Rolle in der Kultur der Assyrer. Die beeindruckenden Bauwerke, darunter Tempel und Paläste, zeugen von der Macht und dem Reichtum dieser Kapitale. Unter Königen wie Tukulti-Ninurta und Ashurbanipal erreichte Assur seine Blütezeit, während Eroberungszüge in andere Regionen Mesopotamiens, einschließlich Babylon und Ninive, weiter ausgedehnt wurden. Die Lage an den Ufern des Tigris im heutigen Irak bot eine strategische Position, die für Handel und militärische Operationen von Bedeutung war. Die berühmte Bibliothek von Ninive, die umfangreiche Schriftrollen und Dokumente beinhaltete, belegt den kulturellen Reichtum dieser Zeit. Somit wurde Assur nicht nur zur politischen, sondern auch zur kulturellen Hochburg des alten Mesopotamiens.

