Dienstag, 31.12.2024

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Ursprung der Redewendung

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Redaktion Lahn-Kurier

Die Redewendung „mit Kind und Kegel“ hat ihren Ursprung im Mittelhochdeutschen und bezieht sich auf die gesamte Familie sowie deren Gepäck. Der Begriff „Kegel“ in diesem Sprichwort bezieht sich nicht nur auf die Spielfigur, sondern auch auf die Kinder und Haustiere, die oft mitgeführt wurden. Im Mittelalter war es üblich, dass Familienmitglieder, gleich ob ehelich oder unehelich, gemeinsam auf Reisen gingen. Dies reflektierte die sozialen Verhältnisse jener Zeit, in denen gemeinschaftliches Reisen und das Mitführen von Nachkommen und Tieren nicht nur praktischen, sondern auch familiären Charakter hatte. Die Bedeutung von ‚mit Kind und Kegel‘ hat sich über die Jahrhunderte gewandelt, doch der Kern bleibt: es geht um die Mitnahme aller Angehörigen. Die Etymologie zeigt deutlich, dass die Redewendung den nostalgischen und praktischen Aspekt des Familienlebens in einem historischen Kontext widerspiegelt, in dem Kinder, Haustiere und Gepäck stets Teil der Familiengemeinschaft waren.

Bedeutung von ‚Kind und Kegel‘ heute

Im heutigen Sprachgebrauch hat die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ eine umfassende Bedeutung, die über die ursprünglichen Aspekte von familiären Bindungen hinausgeht. Mit ‚Kind und Kegel‘ wird oft die Vorstellung einer vollen Familie transportiert, die sowohl eheliche als auch uneheliche Kinder umfassen kann. Der Ausdruck betont die Verantwortung und die Verpflichtungen, die mit dem Leben in einer Familie einhergehen, egal ob es sich um menschliche Angehörige oder Haustiere handelt, die ebenfalls als Teil des familiären Gefüges gesehen werden.

Zudem bedeutet ‚Kegel‘ nicht nur Gebäck oder Gepäck, sondern symbolisiert auch die manchmal ungebetenen Lasten, die mit der Aufzucht von Kindern und dem Zusammenleben in familiären Strukturen verbunden sind. Im Kontext des modernen Lebens spiegelt sich in der Redewendung das Streben nach Harmonie und Zusammenhalt innerhalb einer Familie wider. Die Vorstellung, dass man mit ‚Kind und Kegel‘ überall hingeht, verdeutlicht, dass familiäre Bindungen oft eine mitreisende Komponente haben, die das Leben bereichert, aber auch herausfordert. Daher bleibt ‚mit Kind und Kegel‘ eine relevante und vielschichtige Redewendung, die die Komplexität der modernen Familienstrukturen reflektiert.

Die Rolle von Kegel im Mittelalter

Kegel spielt im Mittelalter eine bedeutende Rolle, wenn es um die soziale Stellung und den Ehrenstatus von Individuen geht. In dieser Zeit war die Familie ein zentrales Element der gesellschaftlichen Zugehörigkeit. Angehörige einer Familie, und besonders die Kinder, wurden als Träger des Erbes betrachtet, wobei das uneheliche Kind oft stigmatisiert war und nicht den gleichen Status genießen konnte. Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ spiegelt diese Auffassung wider, da sie nicht nur das leibliche Kind, sondern auch alle Angehörigen und deren sozialen Rückhalt umfasst. Der Begriff ‚Kegel‘, abgeleitet aus altem Deutsch, bezeichnet in diesem Kontext die gesamte Familie, die oft eng mit dem gesellschaftlichen Ansehen des Familienoberhaupts verknüpft war. Status und Zugehörigkeit waren entscheidend für das Überleben und den Wohlstand einer Familie im Mittelalter. Daher stand die Verantwortung gegenüber ‚Kind und Kegel‘ in direktem Zusammenhang mit dem Ehrenkodex der Zeit, welcher sowohl Schutz als auch Pflicht beinhaltete.

Familie im Sprachgebrauch und Tradition

Das Sprichwort „mit Kind und Kegel“ hat eine ganz besondere Bedeutung in der deutschen Sprache und reflektiert die Gesamtheit der Familie. Es bezieht sich nicht nur auf die unmittelbaren Familienangehörigen wie Kinder, sondern auch auf alle familiären Verpflichtungen, ganz gleich, ob schwanger oder unehelich. Der Begriff „Kegel“ wird oft als Synonym für Hausrat oder Gepäck verwendet, was die Verantwortung beschreibt, die mit der Familie einhergeht. In der Tradition steht diese Redewendung für ein Bekenntnis zur eigenen Pflicht – all jene, die im weitesten Sinne zur Familie zählen, sind inbegriffen. Verwandte Redewendungen, wie etwa „alle Mann an Bord“, verdeutlichen ebenfalls den Aspekt der Zusammengehörigkeit und der Verantwortung, die jedem Ehepartner obliegt. Der Ausdruck hebt hervor, dass sowohl die Freude als auch die Last des Lebens in der Gemeinschaft, einschließlich Haustieren, immer zusammengetragen wird. Somit wird klar, dass „mit Kind und Kegel bedeutung“ weit über eine einfache Aufzählung hinausgeht und die Herausforderungen und Verpflichtungen einer Familie im breiteren Kontext betrachtet. Es ist eine Reflexion über die eigene Lebensweise und das, was dazugehört, um als Gesamtheit zu funktionieren.

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