Mittwoch, 17.12.2025

Tschick Bedeutung: Entdecke die Herkunft und den Sinn des Wortes

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Redaktion Lahn-Kurier

In dem Jugendroman ‚Tschick‘ von Wolfgang Herrndorf wird die Geschichte zweier Außenseiter, Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow, erzählt. Tschick ist ein Spätaussiedler, der frisch nach Deutschland gezogen ist. Maik, der in einem von Alkoholismus geprägten Elternhaus aufgewachsen ist, hat am Hagecius-Gymnasium in Berlin oft das Gefühl, nicht dazuzugehören. Doch als er den rebellischen Tschick kennenlernt, entsteht zwischen den beiden eine überraschende Freundschaft. Gemeinsam machen sie sich auf einen abenteuerlichen Roadtrip mit einem gestohlenen Dackel und einer Taschenlampe, der sie durch die endlosen Landschaften Deutschlands führt. Auf dieser Reise erleben die beiden Jugendlichen nicht nur die neu gewonnene Freiheit des Erwachsenwerdens, sondern denken auch über die Vergänglichkeit des Lebens nach. Herrndorfs Erzählstil, beeinflusst von der Postmoderne, fängt die Herausforderungen und Träume der Jugend ein. Der Roman beleuchtet nicht nur die gesellschaftliche Isolation der Hauptfiguren, sondern auch ihre Suche nach Identität und Zugehörigkeit in einer sich ständig verändernden Welt. Die Beziehung zwischen Maik und Tschick ist eine liebevolle Hommage an die Freundschaft und die unvergesslichen Momente, die das Leben prägen.

Die doppelte Bedeutung des Wortes ‚Tschick‘

Das Wort ‚Tschick‘ trägt eine doppelte Bedeutung, die sowohl kulturell als auch sozial geprägt ist. Ursprünglich ist ‚Tschick‘ ein österreichischer Dialektausdruck für eine Zigarette, der vor allem in der Wiener Mundart verbreitet ist. Diese umgangssprachliche Bezeichnung hat sich in die deutsche Sprache integriert und beschreibt nicht nur die Zigarette selbst, sondern auch das gesellschaftliche Ritual des gemeinsamen Rauchens, das oft mit Freundschaft und Geselligkeit verbunden ist. In Wolfgang Herrndorfs beliebtem Adoleszenzroman ‚Tschick‘, der von den Abenteuern zweier Berliner Außenseiter, einem russischen Spätaussiedler und einem deutschen Jugendlichen, handelt, gewinnt das Wort zusätzlich an Bedeutung. Hier wird es zum Symbol für das Unkonventionelle, das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Normen und die Suche nach Identität. Auch im Kinofilm von Fatih Akin wird diese Symbolik der Freiheit und des Andersseins durch die Verwendung des Begriffs verstärkt. Synonyme wie ‚Kautabak‘ oder andere umgangssprachliche Begriffe für Zigaretten, wie etwa bei bestimmten Zigarettenmarken, erweitern die Facetten dieser interessanten Wortherkunft, die sowohl Genuss als auch einen rebellischen Lebensstil thematisiert.

Herkunft des Begriffs im österreichischen Dialekt

Tschick, ein österreichischer Dialectausdruck, leitet sich im Wesentlichen von der Zigarettenhandlung ab. In der Wiener Mundart bezeichnet der Begriff eine Zigarette oder Kippe, und wird oft umgangssprachlich für einen Zigarettenstummel verwendet. Interessanterweise spiegelt die Etymologie des Wortes auch den Einfluss verschiedener regionaler Dialekte wider, insbesondere der bairischen und alemannischen Dialekte, die in Österreich verbreitet sind.

Im Kontext der zeitgenössischen Literatur hat das Wort Tschick durch den gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf eine breite Verwendung gefunden. Herrndorf nutzt den Begriff nicht nur als einfachen Hinweis auf Kautabak oder Zigaretten, sondern verleiht ihm im Adoleszenzroman eine symbolische Bedeutung, die weit über den rein physischen Konsum hinausgeht. Durch die Präsenz im Österreichischen Wörterbuch hat sich der Begriff im alltäglichen Sprachgebrauch gefestigt. Tschick steht somit stellvertretend für eine kulturelle Identität, die sowohl in der gesprochenen Sprache als auch in literarischen Werken verankert ist.

Tschick: Zigarettenmarke und kulturelle Bedeutung

Die Bedeutung von Tschick als Begriff reicht über die bloße Definition einer Zigarette hinaus. In der Wiener Mundart wird der Ausdruck häufig verwendet und symbolisiert nicht nur Genuss, sondern auch das rebellische Wesen der Jugend. Autor Wolfgang Herrndorf verwebt in seinem Roman ‚Tschick‘ die Figur des Andrej Tschiachatschow mit den Themen des Erwachsenwerdens und der Suche nach Identität in der postmodernen Gesellschaft. Tschick steht somit für das Aufbegehren gegen Konventionen und eine Einstellung, die Kautabak und Zigaretten nicht nur als Genussmittel, sondern auch als Teil eines Lebensexperiments betrachtet. Diese kulturelle Relevanz wird durch die Darstellung von Jugendlichen, die mit gesellschaftlichen Normen brechen, verstärkt. In dieser Verbindung reflektiert der Begriff Tschick die Herausforderungen und Freuden des Erwachsenwerdens, während er gleichzeitig tief in der heimischen Dialektik verwurzelt ist. Die Etymologie des Wortes spiegelt zudem eine Verbindung zur urbanen Kultur wider, wo Tschick nicht nur ein Produkt, sondern ein Lebensgefühl verkörpert.

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