Der Ärztemangel in Deutschland nimmt weiter zu, und Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat klare Forderungen, um dem entgegenzuwirken. In seiner Rede sprach er sich für steuerliche Anreize aus, um Ärzte im Ruhestand zur Weiterarbeit zu bewegen. Diese Maßnahme sei dringend erforderlich angesichts der aktuellen Situation, so Reinhardt. Gleichzeitig betonte er auch die Notwendigkeit einer Reform des Medizinstudiums, um die wachsende Versorgungslücke langfristig zu schließen.
Derzeit sind bundesweit rund 4800 Hausarztsitze unbesetzt. Diese Zahl könnte laut Prognosen bis 2040 auf bis zu 50.000 fehlende Ärzte ansteigen. Die Wachstumsrate der berufstätigen Ärzte liegt unter dem Niveau vor der Pandemie, und die Auswirkungen des Ärztemangels sind bereits spürbar. Um die Patientenversorgung zu gewährleisten, sei eine bessere Steuerung von Patienten bei Behandlungen in Praxen und Kliniken erforderlich, so Reinhardt.
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eröffnete den Ärztetag, auf dem sich die medizinische Fachwelt mit Lösungsansätzen für den sich abzeichnenden Ärztemangel beschäftigen wird. Reinhardt mahnte zur raschen Umsetzung von steuerlichen Anreizen und Reformen, um die drohende Versorgungslücke zu schließen und die Patientenversorgung zu gewährleisten.