Samstag, 23.11.2024

Geschlechtergerechtigkeit in der Armee

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Jannik Schulz
Jannik Schulz
Jannik Schulz ist ein aufstrebender Sportjournalist, der mit seiner Begeisterung für den Sport und seinem Fachwissen überzeugt.

Die Bundeswehr steht weiterhin vor der Herausforderung der Geschlechtergerechtigkeit, insbesondere in Bezug auf die Unterrepräsentation von Frauen auf Führungsebenen. Obwohl Frauen seit 2001 die Möglichkeit haben, der Truppe beizutreten, bleibt ihr Anteil in Führungspositionen gering. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, kritisiert diese Entwicklung und betont die bestehenden Ziele und Probleme bezüglich des Frauenanteils in der Bundeswehr.

Seit der vollständigen Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2001 ist die Zahl der Soldatinnen auf rund 24.300 gestiegen, was einem Anteil von über 13 Prozent entspricht. Dies steht jedoch im starken Kontrast zu dem geringen Frauenanteil in militärischen Führungspositionen, der nur bei etwa 2 Prozent liegt, obwohl 17 Prozent der Bewerbungen im vergangenen Jahr von Frauen stammten.

Eva Högl kritisiert, dass die Bundeswehr ihre selbstgesteckten Ziele in Bezug auf den Frauenanteil nicht erreicht und betont, dass gesetzlich eine Quote von 20 Prozent festgeschrieben ist. Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2023 gab es nur 47 Frauen in der Besoldungsgruppe A16 und höher sowie lediglich drei Frauen im Generalsrang.

Ein weiteres problematisches Thema sind die 385 Fälle von sexualisiertem Fehlverhalten in der Bundeswehr im Jahr 2023. Zudem bestehen Defizite in Bezug auf Material, Infrastruktur und Ausrüstung, inklusive fehlender oder unpassender Ausrüstung sowie fehlender Toiletten und Duschen für Soldatinnen in Kasernen.

Eva Högl fordert eine gezielte Ansprache und gleichberechtigte Förderung, um den Frauenanteil in der Bundeswehr zu erhöhen. Zudem betont sie die Notwendigkeit, sexuelle Übergriffe lückenlos aufzuklären und konsequent zu ahnden. Des Weiteren ist es wichtig, die Infrastrukturdefizite zu beheben, um die Bundeswehr attraktiver für Frauen zu machen. Abschließend wird die Bedeutung von Frauen für das Wachstum der Bundeswehr hervorgehoben, da eine Truppenvergrößerung ohne Frauen kaum möglich ist.

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